Die litauische Second-Hand-Plattform Vinted wurde zu einer Strafe von über 2,3 Millionen Euro verurteilt, da sie gegen die Europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) verstoßen haben soll. Die Entscheidung der litauischen Datenschutzbehörde SDPI (State Data Protection Inspectorate) folgte auf zahlreiche Beschwerden von VerbraucherInnen aus verschiedenen europäischen Ländern.
In den letzten Jahren gingen zahlreiche Klagen gegen die in Litauen ansässige Plattform ein. Eine Untersuchung der SDPI deckte dabei mehrere Verstöße auf. So verlangte Vinted von NutzerInnen, die personenbezogene Daten löschen lassen wollten, eine Begründung für diesen Schritt. Ohne eine solche Angabe lehnte das Unternehmen das Löschen der Daten ab. Laut der Behörde verstößt diese Praxis gegen die DSGVO, die das Recht auf Datenlöschung ohne Begründung vorsieht.
Zudem wird Vinted vorgeworfen, das sogenannte „Shadowbanning“ anzuwenden. Dabei werden NutzerIinnen, die gegen Verhaltensregeln verstoßen haben sollen, von der Plattform ausgeschlossen, ohne dass sie darüber informiert werden. Zwar können die Betroffenen weiterhin Artikel zum Verkauf anbieten, doch diese werden für andere NutzerInnen unsichtbar gemacht.
Vinted reagierte mit einer scharfen Ablehnung des Urteils und kündigte an, Berufung einzulegen. Das Unternehmen erklärte gegenüber einer französischen Nachrichtenagentur: „Wir lehnen dieses Urteil grundsätzlich ab.“ Es fehle an einer rechtlichen Grundlage und schaffe einen Präzedenzfall, der über die bestehenden gesetzlichen Vorgaben und die Branchenstandards hinausgehe. Vinted betonte außerdem, den Datenschutz und die Einhaltung der DSGVO ernst zu nehmen.
Quelle: Vinted soll 2,3 Millionen Euro Strafe wegen Verstoßes gegen EU-Datenschutzrichtlinie zahle